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Dienstag, 19. Januar 2016

Grüsse aus Skandinavien

Am 12. und 13. März 2016 bringt das Vokalensemble "Les Vagabondes" alte Weisen und zeitgenössische Kompositionen aus Schweden und Norwegen auf die Bühne des Kulturzentrums H95 in Basel.




Die skandinavischen Volkslieder wurden ursprünglich einstimmig, ohne instrumentale Begleitung und meist solistisch gesungen. Wie man den ursprünglichen Charakter bewahren kann, auch wenn man die Lieder in ein mehrstimmiges und modernes Gewand kleidet, dazu wurde in Skandinavien in den vergangenen zwanzig Jahren viel geforscht und auf der Bühne ausprobiert. In unserem Konzertprogramm  "Grüsse aus Skandinavien" orientieren wir uns an den Interpretationen und Gesangstechniken verschiedener Musikpioniere aus Norwegen und Schweden. > Höreindrücke


Beide Konzerte finden im Basler Kulturzentrum H95 statt, und zwar am:
  • Samstag, 12.03. um 20 Uhr (mit Häppchen und stärkenden Getränken)
  • Sonntag, 13.03. um 17 Uhr


Hier die Einladung im Detail:




Montag, 27. Oktober 2014

Grüsse von unterwegs

Eine musikalische Winterreise von Tiflis nach Helsinki


Mit sehnsuchtsvollen und besinnlichen Klängen feiert das Vokalensemble "Les Vagabondes" sein fünfjähriges Bestehen. Wir singen Lieder aus Armenien, Georgien, Bulgarien, Bosnien, Estland, Finnland und Schweden. 
Kippis! Prost!


Sonntag
07. Dezember 2014
um 17 Uhr

Zinzendorfhaus
Leymenstrasse 8-10 
im Hinterhaus
Basel


Eintritt frei, Kollekte für das Konzert und den anschliessenden Apero. 

Grafische Gestaltung: Formsache, Sylvia Pfeiffer, Basel










Sonntag, 14. Juli 2013

Kleine Geschichte der Runenlieder im finno-ugrischen Sprachraum

Die „alten“ Musiktraditionen

Houjikko


Kantele



















Die „alten“ musikalischen Traditionen im finno-ugrischen Sprachraum in Finnland, Russland und Baltikum bestehen aus gesungenen Formen (Runenlieder, Hirtenrufe, Klagelieder) und instrumen­ta­lem Spiel auf kleinen Kantelen, auf „Jouhikkos“ und diversen Hirten­flöten und anderen Blasinstrumenten. Auf der harfenartigen Kantele wurden Tanzlieder ge­spielt und Runengesänge begleitet. Die Streich-Laute Jouhikko, die ur­sprüng­lich im Osten Finnlands (Karelien, Savo) und in Teilen Estlands und Schwe­dens heimisch war, kam vor allem als Soloinstrument bei einem „Stepp­tanz“ zum Einsatz. Auch Runengesänge wurden gelegentlich mit diesem Streichinstrument begleitet.
 


Es waren traditionell Frauen, welche die Hirtenrufe einsetzten, um ihr Vieh herbei­zu­rufen. Die Rufe waren in der Regel an keinen Rhythmus gebunden und die absteigenden Melodie­linien wurden mit langen Melismen verziert. Die ebenfalls meist von Frauen praktizierte Tradition der rituellen Totenklage ist in der lutheranisch geprägten Populärkultur Est­lands und Finn­lands kaum mehr zu finden. Überlebt hat die Tradition im russisch-orthodox ge­prägten Lebens­raum: Frauen improvisieren hier eine Art "stilisiertes Weinen" und bringen damit nebst dem persönlichen Schmerz auch die Trauer des Umfeldes zum Ausdruck. In Ingermanland (bei St. Peters­burg) und Setumaa (Südost-Estland) hat sich die ursprüngliche Totenklage über die Jahrhunderte mit der geisterbeschwö­renden Poesie der lyrischen Runen-Liedern vermischt. In den nördlichen Regionen Kareliens und Russlands hat sie dagegen wenig mit der sonst prak­ti­zier­ten Gesangstradition gemein. In einem für westliche Ohren „falsch“ into­­nierten Sprech-gesang mit monumentaler Poesie wird Kontakt zum Ver­storbenen gesucht. 



MeNaiset
Die Runenlieder stellen eine musikalische Welt für sich dar. Im Zentrum der Gesangstradition stehen epische Erzählungen, lyrische Gedichte und magische Beschwö­rungen, die Runen (finnisch „runo“) genannt werden. In den gesungenen Gedichten gibt es keine Strophen und keinen Refrain, vielmehr reiht sich Vers-zeile an Verszeile, während die Melodie – mit ihrem geringen Tonumfang von zwei bis fünf Tönen – endlos und sehr ausdrucksstark variiert wird. Der Rhythmus ergibt sich aus dem Versmass, weshalb ungerade Taktarten wie etwa der 5/4- oder der 13/8-Takt keine Seltenheit sind. Die Runenlieder werden traditionell a cappella und im Wechselgesang gesungen, wobei der "Chor" die Textzeile der Vorsängerin oder des Vorsängers wiederholt. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Lied "Kuulin äänen" von MeNaiset.




Die neuen gereimten Volkslieder 

Ab dem 18. Jahr­hun-dert breiteten sich die protestantischen Frei-kirchenbewe­gungen – mit ihrer organis­ierten Bildungs- und Gesangskultur (aktives Singen, neues Reper-toire) und ihrer repressi­ven Haltung gegen­über der alten Weltsicht der Volks-kultur, Volkslieder und Tänze – immer stärker in den ländlichen Gebieten Finnlands und Estlands aus. Mit ihnen hielt eine neue Form von Musik in den Dörfern Einzug: Die Periode der struktu-rierten, gereimten Strophenlieder begann. Bis ins 20. Jahrhundert hinein existierten die alten Runengesänge Seite an Seite mit den neueren gereimten Volksliedern. Doch die Runenlied-Tradition geriet immer mehr in Vergessenheit: zuerst im kulturell „fortschrittli­chen“ – an der Schwedisch sprachigen Oberschicht orientierten – Westen und Süd­en Finnlands, später auch in Estland. In den abgelegenen Dörfern Kareliens hingegen und im Einflussbereich der toleranteren russisch-orthodoxen Kirche (z.B. in Setumaa) haben viele archaische Elemente der Volkskultur die Zeit überdauert. 



Die Kalevala und das nationale Erwachen


Die wissenschaftliche Forschung in Finn- und Estland begann sich im 19. Jahrhundert für die alten Gesangstraditionen zu interessie­ren. Elias Lönnrot sammelte auf seinen damaligen Reisen in Karelien und Savo uralte Runenlieder und ver-öffentliche sie in seinem Epos „Kalevala“ und in der lyrischen „Kante­le­tar“. Das wissenschaftliche Sammeln ging Hand in Hand mit der – nach Unabhängigkeit von Schweden und Russland strebende – Bewegung des nationalen Erwachens, welche die folkloristische Tradi­tion als Grundpfeiler für die neue moderne Identität benutzte und von einem gemeinsamen kultu­rell-ethnischen Erbe der finno-ugrischen Völker ausging. Finnisch, die von der Land­bevölke­rung gesprochene Sprache, wurde erstmals in Schrift­form gefasst und der schwedischen Sprache gleichgestellt.








Die „Kale­vala“ wurde zur internationalen Sensation und nimmt seit rund 150 Jahren eine Schlüssel­rolle im kultu­rel­len Nationalstolz Finnlands ein. Auch die Volkspoesie und -musik im Baltikum wurde stark durch das Epos beeinflusst. Künstler der Spätroman-tik (z.B. Jean Sibelius) nutzten die „Kalevala“ als Quelle der Literatur und des Wissens, J.R.R. Tolkien bezeichnete sie gar als wichtigste Grundlage seiner Trilogie „Herr der Ringe“, doch lange Zeit wurde sie kaum je mit der alten Gesangstradi­tion in Verbindung gebracht. „Wir wussten nicht, dass all diese traditionellen Gedichte früher gesungen wurden. Denn in unseren Büchern wurde das nicht erwähnt. Melodien und Texte wurden separat, in verschiedenen Büchern, ge­sammelt“, erzählt Mari Kaasinen, Sängerin der Band Värttinä. Während zu Lönnrots Zeiten fast ausschliesslich Texte (und kaum Liedmelodien) gesammelt wurden, war es Anfang des 20. Jahrhunderts umgekehrt: Besorgt über das Ver­schwinden der traditionellen Volkskultur sammelten Forscher wie z.B. Armas Launis baltisch-finnische Runenmelodien, Sami-Yoiks und Liedmelodien aus Estland, Ingerman­land und Karelien, die sie sich in den Dörfern vorsingen liessen und aufzeichneten.



Unterdrückung zu Zeiten der Sowjetunion

Heute basiert das estnische Selbstverständnis als „singende Nation“ weniger auf den alten Runen-liedern, sondern auf einer Tradition des gemein-samen Singens, die aus der sozialen Chorbewegung des national-roman­tisch und lutheranisch geprägten Bürgertums entstanden ist. Während die Runen­lieder vielerorts in Vergessenheit geraten sind, sind sie in der Region Setumaa – im Grenz-gebiet zwischen Estland, Lettland und Russland – noch immer Teil der Alltagskultur. Die finno-ugrische Sprache und Lieder der Setu waren zur Zeit der Sowjetunion verboten. Auch in Ingerman-land bei St. Petersburg wurden die Finnisch sprachigen Bevölkerungsgruppen – und damit auch ihre Lieder – unterdrückt; viele Menschen wurden nach Sibirien deportiert oder umgebracht. Im Werk "Forgotten Peoples" setzte sich der estnische Komponist Veljo Tormis ab 1970 in sechs Zyklen mit der traditionellen Musik von sechs finno-ugrisch sprachigen Bevölkerungsgruppen in Estland, Ingermanland und Karelien auseinander. Seine Musik war lange Zeit verboten. Hörtipp: Rundtanz aus dem Zyklus "Ingrian Evenings".



Erstarktes Interesse an der alten Musiktradition

Seit der politischen Wende 1989/90 wird die alte Runenliedtradition in Estland und teilweise auch in Ingermanland wieder vermehrt gepflegt. Auch in Finnland hat das Interesse der Öffentlichkeit an den alten Musiktraditionen seit Mitte der 1980er-Jahren zugenommen. Damals eröffnete das nationale Musikkonservatorium – die Sibelius Akademie – eine Volksmusikabteilung, die bis heute einen grossen Einfluss auf populäre Bands wie Värttinä und Suden Aika ausübt. Viele dieser Musiker/innen sind Studienabgänger der Sibe­lius Aka­demie. Ihnen ist eine Philosophie gemeinsam, die der Tradition einen tiefen Res­pekt entgegenbringt und gleichzeitig neue, spannende Musik schaffen will. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Lied "
Viikon Vaivane" der Band Värttinä.





Värttinä aus Finnland
Vokalensemble "Suden Aika"



 




 














 




 









Sonntag, 30. Juni 2013

Les Vagabondes bringen "Grüsse vom Balkan"



Ederlezi (Roma, Balkanregion)

Das bekannte Roma-Lied "Ederlezi" besingt das von vielen Roma am 6. Mai gefeierte Frühjahrsfest zu Ehren des Heiligen Georg (serbisch "Durdevdan"). Für die Roma-Minderheit auf der Balkanhalbinsel und in der Türkei ist "Ederlezi" einer der wichtigsten Feiertage, der den Übergang vom Winter zum Sommer markiert und mit Reinigungsritualen begangen wird. Als Höhepunkt der Feierlichkeiten treffen sich alle Roma eines Dorfes oder einer Stadt zu einem grossen Fest mit Musik- und Tanzbegleitung. Dieses Fest besingt das Lied: "Alle Roma, Mutter, schlachten Lämmer. Wir sind arm. Ich lebe weit entfernt. Alle Roma, Mutter. Unser Feiertag, unser Feiertag, Ederlezi! Alle Roma, Mutter, alle Roma singen, alle Roma tanzen, sie schlachten Lämmer. Alle Roma, Vater! Alle Roma, oh Mutter! Ederlezi, Ederlezi!"


Hamisha Asar (Bosnien)

Als die sephardischen Juden 1492 vor der Inquisition in Spanien fliehen mussten, liessen sich viele in den Städten Bosniens nieder. Im Lied "Hamisha Asar" verbinden sich die jüdisch-spanische Klangwelt und die Sprache "Ladino" mit den ungeraden Rhythmen des Balkan. Das Lied im tänzerischen 7/8-Takt besingt das jüdische Früchtefest "Hamisha Asar", das gefeiert wird, wenn die Säfte in den Bäumen wieder zu fliessen beginnen. Das "Neujahr der Bäume" (hebräisch: "Tu Be'Shevat") findet früh im Jahr statt, wenn die ersten Bäume in Israel aus dem Winterschlaf erwachen und zu blühen beginnen. "Hamisha Asar, Hamisha Asar, komm uns besuchen, wir werden singen. Die Gastgeberin erwartet uns mit 15 Früchteplatten, gesegnet durch seinen Namen, des Herrn des Universums, Früchte aus Israel. Hamisha Asar, Hamisha Asar, komm uns besuchen, lass uns tanzen. Die Gastgeberin erwartet uns mit Baklava und Kaffee."


Noches, noches - Nächte, Nächte (Bosnien)

Auch "Noches, noches" ist ein sephardisches Lied aus Bosnien, das in der Sprache "Ladino" gesungen wird. "Nächte, Nächte, schöne Nächte, sind zum Verlieben da. Sich im Bette wendend wie ein Fisch im Meer. Drei Schwestern machen zu dritt einen Spaziergang. Die erste platzt heraus und sagt: Lasst uns die Jugend geniessen! Platzt die zweite heraus und sagt: Lasst uns den Hochzeitstag geniessen! Da ruft die älteste: Oh Mutter, wie soll ich sie verlassen?"


Sto te nema? - Warum bist du nicht hier? (Bosnien)

"Warum bist du nicht hier, wenn sich die Perle der Mitternacht auf den jungen Feldblumen niederlässt und mein Verlangen aus meiner Brust entweicht. Warum bist du nicht hier? Wenn der Schlaf mir Ruhe schenkt und die Seele sich auf Frieden einstellt, schleicht sich eine Stimme in mein Herz und fragt: Warum bist du nicht hier? Alle Wege blühen, alle Tage sind wunderschön und das klare Wasser des Shadrvan tränkt weiterhin die Rosen. Vom Tau benetzt beobachtet die Hyazinthe, wie der Blütenduft sich ausbreitet. Aber mich lässt der Blütenduft klagen und vor Leid Tränen vergiessen: Warum bist du nicht hier?"

Der schwermütige Liedtext ist typisch für eine "Sevdalinka", wie man in Bosnien die traditionelle (städtische) Liebeslyrik in gesungener Form nennt. Das Wort "Sevdah" heisst auf Türkisch "Liebe" und beschreibt eine melancholische und schwermütige Stimmung, die meist durch Liebesgefühle oder unerfüllte Leidenschaft einer Person, Stadt oder Region gegenüber erzeugt wird.


Moj dilbere - Mein Kavalier (Bosnien)

"Moj dilbere" ist eine der berühmtesten Sevdalinkas Bosniens. Das tieftraurige Lied handelt von einer wunderschönen jungen Frau, deren Familien aus Spanien eingewandert ist und "Ladino" - die Sprache der jüdisch-spanischen Sepharden - spricht. Seit ihrer Kindheit sind die Frau und der Nachbarsjunge ineinander verliebt. Ihr Vater - ein gütiger Mann - ist jedoch dem Kartenspiel verfallen. Eines Nachts, nachdem er sein ganzes Vermögen verspielt hat, bietet er seine Tochter als Einsatz ... und verliert sie an einen Fremden. Als die Tochter von ihrem Schicksal erfährt, fleht sie ihren Liebsten an: "Mein Liebling, wohin gehst du? Warum nimmst du mich nicht mit? Führ mich zur Altstadt, verkauf mich auf dem Bazaar. Verlange zwei Pfund Gold für mich und schücke die Eingangspforte deines Palastes damit."


Istom Legoh (Bosnien)

Diese Sevdalinka wird ebenfalls von einer Frau gesungen. Sie sei soeben zu Bett gegangen, als der Liebhaber vor Tür auftaucht. "Wach auf, meine Liebste", ruft er. "Öffne die Tür, es regnet auf meinen goldenen Umhang. Der Umhang bedeckt neun wunderschöne Mädchen, die Sonne strahlt sie an. Die zehnte ist ledig, erleuchtet vom Mond."


Gorani (Armenien)

Die Sehnsucht führt uns weiter nach Osten nach Armenien, wo dieses kraftvolle Lied im 5/4-Takt gesungen wird. "Das Feld von Msho - so wird gesagt - sei ein kleiner, kraftvoller Ort. Sie atmet, ich sterbe vor Sehnsucht nach ihrem Körper. Gorani, Gorani, meine geliebte Gorani. Versprich mir, dass du von dir hören lässt, das ist Medizin für meine Pein. Alashkert und Manazkert sind leer und voller Gras. Der Körper meiner Liebsten riecht gut. Gorani, Gorani, meine geliebte Gorani. Ich weiss, meine tapfere Geliebte vermisst mich sehr."


Heyamoli (Lazetien)

Von der Sehnsucht wird auch an der südöstlichen Schwarzmeerküste gesungen. "Lass uns ein, zwei Worte über deine Schönheit sagen. Ich werde Mutter und Vater verlassen und allein dein sein", heisst es im lasischen Lied "Heyamoli". "Laz" ist eine südkaukasische Sprache, die von den sogenannten Lasen im äussersten Nordosten der Türkei und im Südwesten Georgiens gesprochen wird.


Hubava Milka - Wunderschöne Milka (Bulgarien)

In Bulgarien gehen am Weihnachtsabend Sänger/innen von Haus zu Haus und wünschen mit den vorgetragenen Koleda-Liedern viel Glück, Gesundheit und Fruchtbarkeit. Jedes Familienmitglied bekommt sein eigenes Glückslied. "Hubava Milka", das abenteurliche Lied im 7/8-Takt, wird speziell für die unverheirateten jungen Frauen des Hauses gesungen. Es handelt von einer wunderschönen Frau namens Milka: "Milkas Mutter preist die Vorzüge ihrer schönen Tochter in den höchsten Tönen. Ihr Ruhm spricht sich herum ... sogar bis zum weit entfernten Markt vom Istanbul. Als der Händler Marko von Milka hört, kauft er die schönsten Waren, Unmengen von Seide, Silberfäden und Gold. All dies lädt er auf sein kleines Boot und fährt zum Dorf, in dem Milka wohnt. Marko ruft laut: "Was immer ihr braucht, hab ich zum Verkauf!" Junge und Alte kommen aufs Boot. Als Letzte kommt die wunderschöne Milka, um Seidenstoffe für sich zu kaufen. Da macht Marko die Schotten dicht und (ent)führt die wundersschöne Milka aufs Meer hinaus."


Svadba - Hochzeit (Bulgarien)

Dieses bittersüsse Lied handelt von einer traditionellen Hochzeit auf dem Lande und lässt erahnen, was sich im Innern des ängstlichen Bräutigams abspielt, als sich die Braut und ihr festlich gekleidetes Gefolge dem Hochzeitsfest nähern. Der Nebel, von dem im Lied die Rede ist, symbolisiert den Übergang zwischen zwei Lebensphasen: vom Junggesellendasein zum Leben als verheirateter Mann.


Malka moma - Junges Mädchen (Bulgarien)

Dieses Lied sorgt garantiert für Gänsehaut. "Ein junges Mädchen betet zu Gott: Gib mir, Gott, Taubenaugen. Gib mir, Gott, Falkenflügel, damit ich ans andere Ufer der weissen Donau fliegen kann, damit ich einen zu mir passenden Jungen finde. Der Herr hörte es, gab ihr Taubenaugen und Falkenflügel, damit sie einen zu ihr passenden Jungen fände."


Karaj majco (Bulgarien)

Das Lied im 9/8-Takt handelt von einer verwöhnten jungen Frau, die sich von der Mutter nichts mehr sagen lassen will. "Befiehl, Mama, wem du willst. Mir, Mama, befiehl nichts! Mir, einem verwöhnten Mädchen wie ein Strauss Schwertlilien ... vom Walde gebracht und im Garten eingepflanzt, vom Tau benetzt, von den Wurzeln Wasser rinnend. Ein Schäfer weidet eine graue Herde. Das Mädchen bittet ihn lieb: Lieber Lämmer-Schäfer, zieh mich aus dem Wasser. Wenn ich heirate, schenke ich dir mich verwöhntes Mädchen wie ein Strauss Schwertlilien."
 

Ergen dedo - Alter Junggeselle (Bulgarien)

Das Lied beschreibt die Eskapaden eines närrischen alten Mannes, der sich im Herzen noch jung fühlt und den jungen Frauen des Dorfes nachjagt. "Grossvater Junggeselle, hej, hier lang, dort lang, den Hut schief auf dem Kopf, hej, dort hinauf, dort hinunter, den Hut schief tragend. Rauf und runter, rauf und runter lief er ins Dorf, um sich dem Tanze anzuschliessen, hier lang, dort lang ging er, um mit den jungen Frauen zu tanzen, hej, Grossvater, mit den jungen Frauen. Alle Jungfrauen rannten davon, hier lang, dort lang, nur die Jüngste blieb, Angelina, die Jüngste." Aus zuverlässiger Quelle wissen wir, dass auch Angelina um die siebzig Jahre alt ist.


Lluba - Liebe (Roma, Russland)

Dieses Roma-Lied aus Russland handelt von der Liebe. "Weckt mich nicht, lasst mich schlafen, solange die Sonne nicht hoch genug steht, um ans Fenster des Wohnwagens zu gehen. Weckt mich nicht, lasst mich von der Liebe träumen, von der Liebe, Liebe, Liebe. Lasst die Zügel auf dem Pferde liegen, es weiss, wohin es geht."

Freitag, 28. Juni 2013

Les Vagabondes bringen "Grüsse vom Balkan" - Konzert am 25. August im H95 in Basel


Das Vokalensemble "Les Vagabondes" bringt diesen Sommer musikalische Grüsse vom Balkan. In Klein- und Grossformationen singen die vierzehn Frauen aus Basel sehnsuchtsvolle "Sevdahs" aus den Städten Bosniens, sephardische Melodien aus Sarajevo, kraftvolle Roma-Lieder aus der Balkanregion und feurige Gesänge aus den Bergen Bulgariens. Ein Gast am Surdo (Trommel) begleitet ausgewählte Lieder.

Wo & wann
Sonntag, den 25. August 2013, um 19 Uhr
im Kulturzentrum H95 an der Horburgstrasse 95 in Basel.
Die Bar im H95 ist nach dem Auftritt geöffnet.

Das Konzertprogramm und die Liedtexte findet ihr hier.

Höreindrücke aus dem letztjährigen Programm sowie aktuelle Informationen sind auf www.myspace.com/lesvagabondes zu finden.

Montag, 22. April 2013

Les Vagabondes bringen "Grüsse vom Balkan": Konzerte am 1. und 15. Juni 2013

Das Vokalensemble "Les Vagabondes" bringt diesen Sommer musikalische Grüsse vom Balkan. In Klein- und Grossformationen singen die vierzehn Frauen aus Basel sehnsuchtsvolle "Sevdahs" aus den Städten Bosniens, sephardische Melodien aus Sarajevo, kraftvolle Roma-Lieder aus der Balkanregion und feurige Gesänge aus den Bergen Bulgariens. Ein Gast am Surdo (Trommel) begleitet ausgewählte Lieder. Anschliessend warten sinnliche Häppchen und stärkende Getränke auf das Publikum.


Konzerte:
  • 01. Juni 2013 ab 20 Uhr in Bern: Prismazentrum Bern, Klösterlistutz 18
  • 15. Juni 2013 ab 20 Uhr in Basel: Restaurant zur Mägd, St. Johanns-Vorstadt 29

Höreindrücke aus dem letztjährigen Programm sowie aktuelle Informationen sind auf www.myspace.com/lesvagabondes zu finden.

Sonntag, 10. März 2013

Vokalensemble "Les Vagabondes"


Zehn bis vierzehn Frauenstimmen aus Basel singen feurige und sehnsuchtsvolle Lieder aus Bosnien, Bulgarien, Ukraine, Georgien, Armenien, Türkei und anderen Ecken der Welt.

Leitung: Marianne Frei

Proben: freitags von 17 - 19 Uhr




Bisherige Konzertprogramme:

2010   Grüsse aus Bulgarien
2010   Grüsse aus Schweden
2011   Grüsse aus Bulgarien
2012   Grüsse vom Schwarzen Meer
2013   Grüsse vom Balkan


Auf www.myspace.com/lesvagabondes sind Hörproben und aktuelle Konzertinformationen zu finden.


Für Auftritte und andere Fragen sind wir per Mail an lesvagabondes@bluewin.ch zu erreichen.